Nach einer kurzen, aber heftigen und bundesweit geführten Debatte wurde am 1. September 1995 am Fuß des Erfurter Petersberges das von dem Künstler Thomas Nicolai gestaltete »DenkMal für den unbekannten Wehrmachtsdeserteur« eingeweiht. Dieses Denkmal hat seitdem eine unterschiedliche Wahrnehmung erfahren. Einerseits finden dort am 1. September Kranzniederlegungen statt, das Denkmal wird in Stadtrundgänge zur NS-Geschichte eingebunden und das Thüringer Justizministerium hat das DenkMal 2013 in die „Thüringer Straße der Menschenrechte und Demokratie“ aufgenommen.

Andererseits spielte das DenkMal bei der Umgestaltung des Peterbergs anlässlich der Bundesgartenschau 2021 keine Rolle und vielen Menschen in Erfurt ist das DenkMal kein Begriff. Dieser Umstand ist umso bemerkenswerter, da das DenkMal einen wichtigen Teil der deutschen Geschichte darstellt. Im Jahr 2025 jährt sich die Aufstellung des DenkMals zum 30. Mal. Aus diesem Anlass bildete sich ein Bündnis, um die Erinnerung an den Vernichtungskrieg des nationalsozialistischen Deutschlands wach zu halten, aber auch, um aktuelle Fragen um Krieg und Frieden zu thematisieren. Durch diese Initiative soll das DenkMal wieder stärker in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden und seine Bedeutung als Mahnmal gegen Krieg und für die Menschenrechte unterstrichen werden.